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Estrich Überschussfeuchte

Infolge der modernen Bauweise mit Wärmeverbundsystemen und hoher Isolierung kann die entstandene Baufeuchtigkeit nicht ausreichend entfernt werden. Dies kann Schäden der Wohnräume zur Folge haben. Das überschüssige Wasser aus dem angebrachten Estrich kann sich für ein Einfamilienhaus auf bis zu 1200 Liter belaufen. Die überschüssige Feuchtigkeit kann mit unterschiedlichen Methoden herausgeführt werden.

Baufeuchtigkeit durch Lüften entfernen

Die Außentemperatur sollte beim Lüften immer über 12 Grad Celsius betragen, ansonsten bleibt dieser Versuch die Feuchtigkeit aus den Räumen zu bekommen erfolglos. In diesem Temperaturbereich kann die Luft nicht besonders viel aufnehmen. Die Temperatur der Wohnräume sollte höher sein, damit das Abdampfvermögen effizient ist. Die Luft im Außenbereich sollte dabei so wenig Feuchtigkeit wie möglich enthalten. Dieser Vorgang sollte relativ oft durchgeführt werden.

Baufeuchtigkeit durch reines Lüften herauszubekommen ist in unseren Breitengraden relativ schwierig. Die Bedingungen sind selbst im Sommer nicht gut genug. Die Bautrocknung kann auf diese Weise nicht schnell genug entweichen. Denn nachts werden die Materialien durch das Absinken der Temperatur befeuchtet. Normalerweise legt sich das überschüssige Wasser auf dem Estrich ab. Bautrocknung durch Lüften ist wenn überhaupt, dann zwischen April und Juli möglich, weil zu dieser Zeit die Luftfeuchtigkeit noch am niedrigsten ist.

Überschussfeuchte durch Heizen und Lüften entfernen

Wenn die Temperaturen steigen, können auch die Materialien besser abdampfen. Dabei wird beispielsweise die Raumtemperatur auf zehn Grad Celsius erhöht. So kann die Bautrocknung deutlich verbessert werden. Die Feuchtigkeit aus den Baumaterialien wird durch trockene und warme Luft bestens herausgezogen. Dazu gehört aber auch der Austausch der Luft, der immer wieder vorgenommen werden muss.

Diese Art von Bautrocknung birgt aber auch Gefahren von Rissbildung, vor allem, wenn es sich um einen Zementestrich handelt. Außerdem wird sehr viel Energie benötigt. Und falls die Gebäudeheizungsanlage noch nicht installiert ist, kann diese Form der Bautrocknung angewandt werden.

Bautrocknung mit Adsorptionstrocknern

Der Einsatz von Adsorptionstrocknern bringt einen relativ hohen Energieverbrauch mit sich. Zudem kommt hinzu, dass bei einem zu raschen Feuchtigkeitsentzug Risse entstehen können.

Bautrocknung mit Kondenstrocknern

Diese Art von Bautrocknern benötigt am wenigsten Energie und ist dadurch kostengünstiger. Bei einem Kondenstrockner wird mithilfe eines Ventilators und eines Kälteblocks die feuchte Luft abgekühlt. Die kondensierte Feuchtigkeit kann sich dann am Kühlgitter festsetzen.

Bei diesem Vorgang entsteht ein geschlossener Kreislauf.

Für die Trocknung eines Estrichs reicht eine hohe Temperatur nicht aus. Die herrschende Raumtemperatur muss auf jeden Fall unter die 70 Prozent Grenze gebracht werden.

Deswegen müssen selbst in den warmen Monaten, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, zusätzlich Bautrockner zum Einsatz gebracht werden.